Am Ufer der Ourthe, in malerischer, grüner Umgebung erwartet Sie La Roche, die Perle der Ardennen - mit reicher Vergangenheit, Geschichte, Legenden und seinem Schlossgespenst...
Mit Gewissheit kann man sagen, dass die Region La Roche im Neolithikum, also 20 Jahrhunderte vor unserem Zeitalter, bewohnt war.
Auf dem Felsvorsprung, dort wo heute das Schloss thront, hatten die Vorfahren der Belgier ein Oppidum angelegt. Im Jahre 57 vor JC mussten sich die Ardennen, das Schicksal Galliens teilend, dem Joch der Römer unterwerfen. Diese setzten ein kleines Fort an die Stelle des Oppidums. Bei Ausgrabungen entdeckte man in La Roche Geldmünzen des Kaisers Domitian (81-96) und Konstantin II. (337-340).
Vom Niedergang des römischen Reiches profitierend fielen die Franken, ein germanischer Volksstamm, im V. Jh. in unser Land ein. Im VIII. Jh. und unter fränkischer Herrschaft wandelte Pépin de Herstal das römische Fort in einen Jagdsitz um. Das erste Schloss wurde im IX. Jh. erbaut und erfuhr seine Blütezeit zwischen dem XII. und XVII. Jh.. Im darauffolgenden Jahrhundert diente es als Festung gegen die Angriffe der Franzosen. Ab 1721 ist ein allmählicher Verfall zu konstatieren. 1744 sollte das Bauwerk restauriert werden, doch kam das Vorhaben nicht zur Ausführung. Aus mangelnder Pflege verfiel das verlassene Schloss. 1995 wurden Ausgrabungsarbeiten unternommen und Ende 1999 abgeschlossen.
Es bestehen Pläne für einen teilweisen Wiederaufbau.
Ganz zu Anfang besaß La Roche nur eine einfache Kapelle, deren einziger Zweck es war, der Feier der Heiligen Messe einen Rahmen zu geben. Kurz vor dem XVI. Jh. wurde diese Kapelle zur Pfarrkirche. Der Architekt Clément Léonard legte Entwürfe für eine neue Kirche, für die am 3. Juli 1899 Doyen Geubel Weihung und Grundsteinlegung vornahm. Die herrlichen Kirchenfenster stammen aus den 70er Jahren. Man findet viele kleine Kapellen in La Roche, die zum Repertoire eines Rundgangs gehören.
Im Mittelalter gruppierten sich die wichtigsten Gewerbe in Gilden mit ihren Meistern, ihren Vorrechten und Schutzpatronen. In La Roche waren das vor allem Weber, Händler, Gerber und Schuster.
Gegen Ende des 19. Jh. entwickelte sich ein weiterer wichtiger Erwerbszweig: der Tourismus. Die Stadt empfing Besucher aus England, die zum Fliegenfischen kamen. Zwei Besucher, die sich als besonders förderlich für den Aufschwung des Fremdenverkehrs in La Roche erwiesen, waren Pfarrer Pierre Perk und sein Sohn Jacques (1882). Pierre Perk schrieb den ersten Reiseführer in niederländischer Sprache und sein Sohn widmete unserer Stadt einige Gedichte.
Ist es vielleicht ihnen zu verdanken, dass wir so viele Besucher aus den Niederlanden begrüßen können ?
Während des I. Weltkriegs wurde die Stadt von Zerstörungen verschont, im II. Weltkrieg jedoch nicht. Am 10. September 1944 befreiten Alliierten-Truppen die Stadt. Doch rüsteten die Deutschen zum Gegenstoß und fielen mit der Ardennenoffensive am 21. Dezember 1944 erneut ein. Daraufhin wurde La Roche vom 21. Dezember 1944 bis zum 11. Januar 1945 mit 70.000 amerikanischen Granaten bombardiert. Am 11. Januar 1945 konnten die Highlander des 30. britischen Korps vom linken Ufer der Ourthe aus und die Amerikaner der 1. Armee vom rechten Ufer die Stadt entgültig befreien.
Diese Ereignisse forderten den Tod von 114 Zivilisten. 350 Gebäude wurden zerstört, 327 beschädigt.
Von der schmucken, fröhlichen Stadt von einst blieben nur Ruinen. Beherzt beseitigten die Rochoiser die Trümmer und bauten ihre Stadt vollkommen neu auf.
Heute ist La Roche ein beliebtes Ziel für die Sommerfrische mit einem bemerkenswerten touristischen Repertoire, das die unterschiedlichsten Erwartungen seiner zahlreichen Besucher erfüllt.
Unsere Stadt ist wirklich die "Perle der Ardennen".
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